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PORTRÄTS

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Porträts des Düsseldorfer Malers Detlev Foth, Arbeiten in Öl auf Leinwand - Porträtmalerei, Auftragsmalerei, Düsseldorf

In Europa beginnt das Porträtieren in der Zeit der Renaissance, Albrecht Dürer zum Beispiel verweist mit seinem berühmten Selbstbildnis auf die Einmaligkeit des Individuums. Das Porträt erlebte Höhen und Tiefen, übt verschiedene Funktionen aus. Barock und Rokoko führen zu einer neuen Strenge des Porträts im Klassizismus. Für mich bedeutet das Porträt im Naturalismus des 20. Jahrhunderts eine Porträtmalerei auf einem besonderen Höhepunkt. In der heutigen Zeit, in der modernen Malerei, hat das Porträt keine zentrale Rolle mehr, wird zu einem Motiv unter vielen.

Ich spüre die Problematik jetziger Porträtmalerei immer, wenn ich ein Porträt male. Da Porträts stets einen memorialen Aspekt haben, beglückt man die Menschen nicht immer, wenn man sie porträtiert. Manche wollen es ausdrücklich, andere aber lehnen es entschieden ab.

Ist ein Porträt nicht eine ausgesprochene und unbedingt erwünschte und also in Auftrag gegebene Arbeit, sollte man sich mit den Bildnissen von Fremden, Verstorbenen oder erdachten Personen begnügen. Ich unterstreiche noch einmal: Dadurch, dass sich die Persönlichkeit eines Menschen äußerlich natürlich zentral in seinem Gesicht ausdrückt, ist es heikel, wenn man es ungefragt malt. Manche Indianer wollten sich nicht fotografieren lassen, da sie befürchteten, auf diese Weise ihre Seele zu verlieren, und so gewagt diese These zu sein scheint, ich denke, dass es unbewusste Befürchtungen und Ängste selbst bei einem modernen und aufgeschlossenen Menschen noch immer gibt. Die Problematik des Porträts und der Porträtmalerei ist groß, ich selbst male gerne Verstorbene, ich male ihnen gerne hinterher, um es so zu formulieren. Auf diese Weise verletze ich sie bzw. ihre Persönlichkeitsrechte nicht, sondern nutze die Möglichkeit, mich vor ihnen zu verneigen, eine gewisse Qualität meiner Arbeit natürlich vorausgesetzt. Da Kunst aber alles darf, setzt sich auch meine eigene Kunst über meine Bedenken hinweg und lässt mich lebende Personen malen, und das mit schwindendem Bedenken.

Bedingung, um ein Porträt zu malen, ist, wie meine Überzeugung ist, Respekt vor dem zu Porträtierenden. Das mag banal klingen und kann als nicht nennenswerte Grundbedingung empfunden werden, dennoch möchte ich diese Bedingung unterstreichen: Respekt. Schwärmerei führt zu schlechten Bildern. Ein wirklicher Respekt ist ganz wesentlich für eine Arbeit, die gelingen soll.

 

Detlev Foth

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